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Der Fisch und das Mädchen
Ein achtzig Jahre altes Mädchen
aß mal Fisch im nahen Städtchen.
Es fand Geschmack am Karpfen sehr,
bis sich 'ne Gräte stellte quer.
Sie fragte, warum piekst du mich?
Ich ess' dich gern, ich liebe dich!
Doch du, du bist zu mir gemein
und stichst mir in den Hals hinein?
Da tat der Fisch die Augen dreh'n
und meint, es wäre ein Versehen.
Es täte ihm gar wirklich leid,
er wüsst' erst jetzt so recht Bescheid.
Dass unter seiner Schuppenhaut
'ne Waffe steckt so gut verstaut,
nie hätt' er sie zum Spaß gezückt,
nur anzugeben, wär' verrückt!
Doch, dass ihm Liebe angetragen,
löste beim Fisch aus viele Fragen.
Sein Herz schlug kräftig an die Gräten,
er war verliebt und ganz betreten.
Dass ihm das auf die späten Tage
nochmal so ankommt, keine Frage.
So wurd' der Fisch noch kurz mal munter,
eh er mit Soße rutschte runter.
'N schön'ren Abgang gibt es nicht,
auch wenn gefehlt hat etwas Licht.
Er liebte spät, doch intensiv
bis ihn der Herrgott ihn zu sich rief.